⚠️ Wichtiger Grundsatz
Alles, was Sie in ein KI-Tool eingeben, kann potenziell auf Servern gespeichert und für Training verwendet werden. Behandeln Sie KI-Tools wie eine öffentliche Pinnwand – geben Sie nur ein, was Sie auch an diese hängen würden.
Was darf rein – was nicht?
❌ Das darf NICHT in KI-Tools
Personenbezogene Daten:
- Namen von Kindern, Eltern, Mitarbeitenden
- Geburtsdaten, Adressen, Telefonnummern
- Gesundheitsdaten, Entwicklungsberichte
- Interne Personalnummern, Gehaltsdaten
- E-Mail-Adressen (außer allgemeine Funktionsadressen)
- Fotos von Personen
Vertrauliche Informationen:
- Finanzielle Details (konkrete Budgets, Gehälter)
- Interne Strategien, die nicht öffentlich sind
- Vertrauliche Protokolle
- Personalakten-Inhalte
- Passwörter, Zugangsdaten
Urheberrechtlich geschützt:
- Komplette Texte aus Büchern, Artikeln
- Fremde Konzepte ohne Erlaubnis
- Geschützte Bilder/Grafiken
✅ Das ist in Ordnung
Allgemeine Informationen:
- Anonymisierte Szenarien („Eine Kita mit 80 Kindern...")
- Allgemeine Fragestellungen ohne Namen
- Struktur- und Formatfragen
- Öffentlich verfügbare Informationen
Arbeitserleichterung:
- Textformulierungen ohne persönliche Daten
- Gliederungen, Strukturen, Checklisten
- Allgemeine Recherchen (Gesetze, Richtlinien)
- Übersetzungen von nicht-vertraulichen Texten
- Brainstorming zu allgemeinen Themen
- Formatierungshilfen und Textoptimierung
Beispiele:
- „Formuliere einen Elternbrief zum Thema Sommerfest"
- „Erstelle eine Checkliste für Einstellungen"
- „Welche Punkte gehören in ein QM-Konzept?"
🛡️ Sicherheitstipps
1️⃣ Immer anonymisieren
Verwenden Sie „Kind A", „Mitarbeitende Person X" oder „Einrichtung Y" statt echter Namen.
Besser: „Schreibe eine E-Mail an eine Kita-Leitung zum Thema..."
2️⃣ Verallgemeinern
Beschreiben Sie Situationen allgemein, ohne konkrete Einrichtungen oder Personen zu nennen.
Besser: „In einer katholischen Kita mit 80 Plätzen..."
3️⃣ Vor Absenden prüfen
Lesen Sie jeden Prompt nochmal durch: Sind wirklich KEINE Namen oder identifizierenden Daten enthalten?
☐ Keine Namen?
☐ Keine Adressen?
☐ Keine identifizierenden Details?
4️⃣ Neutrale Szenarien nutzen
Erfinden Sie fiktive Beispiele statt reale Situationen zu beschreiben.
5️⃣ Im Zweifel: NICHT eingeben
Wenn Sie unsicher sind, ob eine Information eingegeben werden darf – lassen Sie es lieber.
⚖️ Rechtliche Grundlagen
DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung)
Europäische Regelung zum Schutz personenbezogener Daten. Gilt für alle Verarbeitungen von Daten natürlicher Personen.
KDG (Kirchliches Datenschutzgesetz)
Spezielles Datenschutzrecht für katholische Träger. Orientiert sich an der DSGVO, enthält aber kirchenspezifische Regelungen.
Arbeitsrecht
Besonderer Schutz für Personaldaten. Gehälter, Beurteilungen und Personalakten unterliegen strengem Schutz.
Urheberrecht
Schutz geistigen Eigentums. Fremde Texte, Konzepte und Bilder dürfen nicht ohne Erlaubnis verarbeitet werden.
Im Zweifel: Kontaktieren Sie Ihre/n Datenschutzbeauftragte/n!
🤔 Ethische Reflexion
Besondere Verantwortung in der Trägerarbeit
Wo bleibt menschliche Verantwortung unverzichtbar?
KI kann Informationen aufbereiten, aber Einstellungs- und Beurteilungsentscheidungen müssen von Menschen getroffen werden.
Entwicklungsberichte und Beobachtungen erfordern fachliche Expertise und persönliche Kenntnis des Kindes.
Gespräche mit Familien in Krisensituationen erfordern menschliche Empathie und Präsenz.
Die Ausrichtung an katholischen Werten und dem Leitbild erfordert menschliche Urteilskraft.
Grundsatz:
KI ist ein Werkzeug – kein Ersatz für Fachlichkeit, Menschlichkeit und Verantwortung.
❓ Kritische Diskussionsfragen
Darf KI bei Personalentscheidungen unterstützen?
KI kann bei der Erstellung von Stellenbeschreibungen oder der Strukturierung von Bewerbungsprozessen helfen. Die finale Entscheidung muss immer beim Menschen liegen.
Wie transparent müssen wir gegenüber Eltern sein?
Wenn KI bei der Erstellung von Dokumenten hilft, die Eltern erhalten, sollte dies im Sinne von Transparenz kommuniziert werden können.
Was passiert bei falschen KI-Empfehlungen?
Die Verantwortung liegt immer beim Menschen. KI-Outputs müssen geprüft werden. Fehler der KI sind menschliche Fehler, wenn sie ungeprüft übernommen werden.
📄 Datenschutz-Checkliste zum Ausdrucken
Hängen Sie diese Checkliste an Ihren Arbeitsplatz – für schnelle Orientierung bei der KI-Nutzung.
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